Mit Nadel und Faden: Schmuck, Tracht und Kleidung in der Eisenzeit
Schmuck, Trachtbestandteile und Überreste von Kleidung haben seit Beginn der professionellenForschung einen festen Platz in der Eisenzeitarchäologie. Der Fokus lag lange insbesondere auf denmetallenen Trachtbestandteilen und Schmuckobjekten, zu denen in den letzten Jahrzehnten auchverstärkt Studien zu Textilfunden traten. Die Bedeutung entsprechender Hinterlassenschaften in derEisenzeitarchäologie erklärt sich durch ihr mannigfaltiges Aussagepotenzial. Als Teil sich schnellwandelnder Moden sind beispielsweise Fibeln, Nadeln und Ringschmuck chronologisch sensibel sowieoftmals in geschlossenen Funden wie Gräbern anzutreffen und damit für typologische undfeinchronologische Untersuchungen prädestiniert. Wenngleich sich der Fokus in jüngerer Zeit vontypochronologischen Studien hin zu weiterführenden Fragestellungen verschoben hat, haben dieseFunde nichts an ihrer Relevanz für die Eisenzeitarchäologie verloren. So sind Fragen zu Modi dernonverbalen Kommunikation durch Tracht und Schmuck, zu sozialer Differenzierung, Gender undanderen Identitäten – und damit nach der generellen Tragfähigkeit des „Trachtbegriffs“ und eines „Trachtkonzepts“ – maßgeblich. Ebenso werden entsprechende Objekte häufig zur Abgrenzungregionaler Gruppen herangezogen und, sofern sie außerhalb ihres Hauptverbreitungsgebietesauftreten, als Hinweise auf Mobilität und Fernbeziehungen diskutiert. Zudem ermöglichen metalleneund textile Funde zahlreiche Einblicke in das (Kunst)Handwerk der Eisenzeit oderGebrauchsspurenanalysen geben Aufschluss zu Trageweisen. Diese hier angerissenenThemenkomplexe lassen sich um zahlreiche weitere Fragestellungen erweitern, die die Relevanz dieserFundgruppen klar aufzeigen.
Daher wollen wir das Potenzial dieser Thematik im Rahmen der Jahressitzung 2021 der AG Eisenzeiterneut ausloten. Hierfür sind Beiträge zu allen erdenklichen Aspekten von Schmuck, Tracht undKleidung in den europäischen Eisenzeiten willkommen. Die Beiträge können theoretische Aspekteerörtern oder konkrete archäologische Fallstudien präsentieren. Dabei werden Beiträge, die überDiskussion eines Einzelfundes hinausgehen und eine breitere Perspektive eröffnen, bevorzugtberücksichtigt.Zudem gibt es wie immer die Möglichkeit, auch neue Forschungsergebnisse zu den Eisenzeiten Europasvorzustellen; wir rufen daher auch hierfür zu Vortragsanmeldungen auf.Pro Vortrag sind 20 Min. Redezeit eingeplant. Sollten zu viele Vorträge angemeldet werden, behaltenwir uns vor, eine Auswahl zu treffen. Tagungssprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch.Präsentationsmedien (Laptop & Beamer) sind vorhanden.Wissenschaftliche Poster sind ebenfalls erwünscht. Bitte melden Sie nur Poster zu eisenzeitlichenForschungsprojekten an. Hierbei ist keine Beschränkung auf das Tagungsthema vorgegeben. Sollte dieAnzahl der Anmeldungen die zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten überschreiten, behält sich dieAG Eisenzeit wiederum eine Auswahl vor.
Anmeldeschluss für Präsentationen und Poster ist der 30. April 2021.
Bitte füllen Sie zur Vortrags- oder Posteranmeldung das beigefügte Formular vollständig aus, legen Sieeine auf 2000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) beschränkte Zusammenfassung Ihres Beitrages als Word-Dokument bei und senden die Unterlagen an sprecher@ag-eisenzeit.de.